Für das letzte Spiel der Hinrunde reisten 14 Feldspieler und Goalie Rastislav Broska in die Ostschweiz, um den EHC St. Gallen herauszufordern. Nach den vier verlustpunktlosen Partien zuvor, waren die Mannen des EHC Swissair zuversichtlich, auch den unbekannten Gegner besiegen zu können.
Der Start ins erste Drittel verlief animiert und beide Teams kamen zu Torchancen. Die Abschlussmöglichkeiten der Gäste waren oftmals zwingender und so war es nach gut fünf Minuten Yves Hofer, der auf Zuspiel von Fabio Emch das Skore für den EHC Swissair eröffnete. Kurz nach der Hälfte des Startabschnitts und einem nicht genutzten Powerplay der Flughafenstädter konnte Marco Künzler auf Pass von Jean-Marc Le Calvez auf 0:2 erhöhen. Dank einer kompakten Leistung in der Defensive und einer fehlerfreien Torhüterleistung konnte der Vorsprung bis zur ersten Pause verteidigt werden.
Die konzentrierte Leistung aus dem ersten Drittel wurde von den Gästen auch in den Mittelabschnitt mitgenommen. Jürg Nüesch auf Vorarbeit von Adrian Bieri und Reto Rüeger im zweiten Swissair-Powerplay des Abends und nur 30 Sekunden später Simon Wüst auf Zuspiel von Marco Künzler erhöhten das Resultat auf 0:4. Dass aber auch die St. Galler Tore schiessen können, bewiesen sie kurz vor Spielhälfte, als sie eine Unkonzentriertheit in der Defensive zum 1:4 ausnutzten. Und nur kurze Zeit später durfte sich das Heimteam auch zum ersten Mal mit einem Mann mehr versuchen. Doch ein starkes Boxplay und die punktgenaue Lancierung des von der Strafbank zurückkehrenden Schreiberlings durch Adrian Bieri ermöglichte es, die vier Tore Führung wieder herzustellen. Da der EHC St. Gallen sein zweites Powerplay des Abends zum 2:5 nutzte, blieb das Spiel auch nach dem zweiten Abschnitt spannend.
Zusätzliche Spannung brachte das 3:5, welches der EHC Swissair kurz nach Beginn des Schlussdrittels in Unterzahl hinnehmen musste. Die Emotionen und dadurch auch die Anzahl der Strafen nahmen in der Folge auf beiden Seiten zu und es dauerte bis sechs Minuten vor Spielende, ehe sich Norik Hiltebrand an der eigenen blauen Linie das Spielgerät holte und nach einem sehenswerten Solo das 3:6 erzielte. Die St. Galler gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und kamen so gut drei Minuten vor Ende der Partie zum 4:6. Die vierte kleine Strafe des Autors eine Minute nach dem Anschlusstreffer hätte das Geschehen auf dem Eis nochmals auf den Kopf stellen können. Doch der stark spielende Rastislav Broska verhinderte in dieser Phase nicht nur einen weiteren Gegentreffer, sondern ermöglichte Norik Hiltebrand in Unterzahl – auf Zuspiel von Fabio Emch und Daniel Lützelschwab – den zweiten persönlichen Treffer des Abends. Das letzte Tor der Partie zum 5:7 eine Minute vor Schluss kam für das Heimteam zu spät und so sicherte sich der EHC Swissair auch im fünften Meisterschaftsspiel die volle Punktzahl.
Fazit nach der Hinrunde: 5 Spiele, 15 Punkte, 30:10 Tore, Gruppenerster mit 6 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten – sieht auf den ersten Blick sehr positiv aus und ist es auch. Und dennoch setzte sich der EHC Swissair oftmals in den dritten Spielabschnitten durch zu viele Strafen selbst unter Druck. Somit gilt auch für eine erfolgreiche Rückrunde: Tempo über 60 Minuten hochhalten, defensiv kompakt agieren und von der Strafbank fernbleiben.
#6 Christian Blasimann